Wir Jugendlichen haben einen prall gefüllten Terminkalender mit dem Titel Leben. Zwischen der Anwesenheit in der Schule, dem Lernen, der Familie, der Freunde, der Beziehungen, dem Feiern und dem unglaublichen Druck etwas Gutes aus sich zu machen hat man kaum mehr Luft zum Atmen.
Deshalb würde ich es fast schon als Kunst bezeichnen, ein Teenager zu sein. Einerseits ist das Leben leicht wie eine Feder, wir haben ein Dach über dem Kopf und sind finanziell stabil, dank unserer Eltern. Wir haben keine Existenzprobleme, in der Art, bei der wir uns Sorgen machen müssen, ob wir uns den nächsten Monat überhaupt leisten können. Wir haben nicht den Druck ans Familie gründen und Kinder bekommen zu denken. Wir haben es leicht. Aber ist es wirklich so?
Jeden Tag besucht man die Schule, ist gezwungen mit 20-30 Leuten für mehrere Jahre aufeinander zuhocken und bekommt Predigten von den Lehrern, die oft sowieso keine Lust mehr auf ihren Job haben. Man hat diesen unglaublichen Druck sich selbst, die Lehrer und die Familie mit hervorragenden Leistungen stolz zu machen, auch wenn man sich dessen oft nicht bewusst ist. Stress findet großteils im Unterbewusstsein statt. Viele leiden unter der Angst, dass Schuljahr nicht zu bestehen oder gar die Schule abbrechen zu müssen. Meiner Meinung nach liegt genau da das Problem.
Doch abgesehen von der Schule, wenn wir es schaffen die mal für einen kurzen Moment auszublenden, haben wir Teenager schon ein verdammt tolles Leben. Jugendliche sind jung, frei von Verantwortung (bis zu einem gewissen Grad) und ungebunden. Prinzipiell können wir alles versuchen und die Konsequenz wird uns höchstwahrscheinlich nicht den Job kosten. Wir haben die Möglichkeit die Pfade für unsere Zukunft neu zu legen und das täglich. Wir haben das Privileg machen zu können was unser Herz begehrt, ob es Leben retten, die Welt verändern oder ein Bürojob ist, wir stehen am Anfang und treten den Weg zum Ziel erst an.
Atme auf und schau nach vorne, nicht immer nur auf das Blatt.